Wissen als Machtmissbrauch?

Wissen als Machtmissbrauch?

In meiner langjährigen Laufbahn als Interim-Manager habe ich es regelmäßig erlebt, dass Führungskräfte wertvolles Wissen zurückgehalten haben, um ihre Stellung und Machtposition im Unternehmen zu sichern.

Immer wenn ich mit einem solchen Fall zu tun hatte, diente das Vorgehen der Führungskraft nie dem Wohl des Unternehmens, sondern hatte den Zweck, die eigene Position und Stellung zu festigen. Die Führungskräfte, die Wissen als Machtinstrument einsetzen, haben meiner Erfahrung nach einem gesteigerten Geltungsbedürfnis und definieren sich übermäßig mit ihrer Position im Unternehmen.

Es ist hochgefährlich für ein Unternehmen, solche Personen im Team zu haben.
Die Zeit, in der es sinnvoll und möglich war, dass eine Einzelperson über alleiniges Wissen und den Überblick verfügt und es zum Wohl des Unternehmens einsetzen konnte, sind lange vorbei.
Heute ist es umso wichtiger, dass das Wissen weitergeben und weiterentwickelt wird. Indem Wissen zurückgehalten wird, bleiben Potenziale ungenutzt, Talente frustriert und Ideen unentdeckt. Bei vielen Mitarbeitern, die in einem solchen Umfeld arbeiten, führt dies zu Resignation und Dienst nach Vorschrift.

Eine Führung, die Wissen zum Zweck des Machterhalts zurückhält, steht komplett im Gegensatz zu einem gemeinschaftlichen Arbeiten an Problemen und deren Lösung.

Damit ein Unternehmen heutzutage agil, schnell und konsequent im Team agieren kann, ist die Verfügbarkeit von Wissen und Informationen essenziell.

Wird auch in Ihrem Unternehmen wichtiges Wissen zurückgehalten oder wird es geteilt?