Interview über Arbeitsweise und -inhalte bei einem persönlichem Coaching

Head of Production: weibliche Führungskraft, 30J

Standort: NRW

Investment: die ersten sechs Monate alle zwei Wochen 1 Coachingtag, die folgenden sechs Monate 1 Coachingtag pro Monat

Ergebnis:

Wie war die Zusammenarbeit mit Jochen? Haben Sie sich unterstützt und verstanden gefühlt?

Ich fand die Kommunikation in der Regel ziemlich einfach. Er war auch, wenn man ihn sonst mal braucht, außerhalb der vereinbarten Termine erreichbar. 

Es war natürlich sehr fordernd, denn es waren viele neue Themen für mich, die ich so nicht kannte und am Anfang war es ein bisschen anstrengend, weil er einem die Themen nicht auf dem Silbertablett serviert hat. Also man musste schon selber mitdenken, was vielleicht nicht so üblich ist. 

Ich fand das aber richtig und wichtig, weil er ja irgendwann eben wieder geht und da ist es auch wichtig, dass wir hier ohne ihn arbeiten können.

Aber grundsätzlich habe ich mich von ihm verstanden gefühlt, weil er auch total schnell erkannt hat. Nach 30- bis 60-minütigen Gesprächen, wo vielleicht auch andere Kollegen mit dabei waren, um was es eigentlich geht, wie die Beziehungen zwischen den Personen sind, und wo er mal nachhaken muss.

Wie fanden Sie die Arbeitsweise?

Das, was ich eigentlich eben schon gesagt habe, zählt da auch ein bisschen zu, dass ich den Anfang schwierig fand, also ich musste mich eben sehr viel selber auf die Termine vorbereiten.

Wenn man mit einer Erwartungshaltung da reingeht, dass er einem alles mitbringt, er hat hier seinen Plan und den arbeitet man durch, dann ist man da auf jeden Fall falsch.

Er überlässt einem auch die Agenda beim Arbeiten, das heißt, wir müssen halt oder ich musste mir überlegen, was will ich denn eigentlich mit ihm machen.

Und am Anfang wollte ich auch alles auf einmal verbessern, das hat dann nicht so gut geklappt, weil das einfach viel zu viel auf einmal war, dann ist man drei Schritte zurückgegangen und hat dann nach strukturiert.

Ich fand es insgesamt gut, aber man muss sich auch darauf einstellen, dass man eben selber gefordert wird.

Gab es Methoden und Techniken, die besonders effektiv waren?

Wir haben Mitarbeitergespräche geübt, das fand ich richtig gut. Er hat sich überlegt, was für verschiedene Charaktere er darstellen könnte. Er hat sich da auch eine Rolle geschrieben und mir eine Aufgabe gegeben, was ich quasi für ein Gespräch mit ihm führen soll.

Das hat mir sehr viel geholfen, weil wir mich auch dabei gefilmt haben, wie ich gucke, was ich für eine Mimik habe. So kann ich heute auch besser in den Gesprächen einschätzen, was habe ich jetzt gerade für einen Blick und kann dann auch besser damit umgehen als vorher.

Haben die Ergebnisse Ihre Erwartungen erfüllt?

Ja, mehr als das!

Wir hatten halt das Hauptziel, die Produktivität zu steigern, das war so das Größte und das haben wir auf jeden Fall ordentlich übertroffen. Es war viel besser als erwartet.

Wie haben Sie Jochen als Person wahrgenommen?

Sehr positiv für den Kunden auf jeden Fall, aber auch zwischenmenschlich sehr angenehm. Also ich habe nie daran gezweifelt, dass er darauf hinarbeitet, irgendwann nicht mehr da zu sein. Also ich habe ihn auch damit begrüßt, dass ich Berater nicht mag, das hat er aber ganz sportlich genommen.

Er hat mir da eben gezeigt, dass er nicht wie die Berater ist, die ich bis dahin kannte.  Die reinkommen, zwei Wochen Screening machen und uns sagen, okay, hier sind eure fünf Punkte, die ihr verbessern könnt und tschüss und dann geht man und alles, was sie gesagt haben, bringt einem eigentlich nichts.

Er hat aber mit uns gearbeitet, so dass wir das ohne ihn können. Keine schnelle Lösung, auch wenn er wahrscheinlich am Anfang schon eine bestimmte Lösung gehabt hat, aber er wollte halt, dass wir die mit ihm erarbeiten, so dass wir am Ende dann auch ohne ihn sehr gut klarkommen. Auch das fand ich sehr angenehm.

Wie war die Expertise von Jochen in Bezug auf das Coaching?

Ich finde überragend. 

Wie gesagt, da ich vorher dachte, Berater kann ich gar nicht gebrauchen, hatte er mich auf jeden Fall völlig vom Gegenteil überzeugt, für ihn persönlich. 

Er hat am Anfang ein Screening gemacht, das sollte eineinhalb Tage gehen. Am Abend des ersten Tages hat er eigentlich die ganze Situation schon durchblickt, hat auch genau die richtigen Sachen noch mal rein gepickt, sodass ich auf jeden Fall wusste, ja, okay, er sieht, was hier schiefläuft und kann uns helfen. Und da gab es auch nie Zweifel dran.

Und auch sonst so, wenn ich ihm Sachen geschildert habe oder wenn er hier mitgelaufen ist, direkt vor Ort, dann habe ich auch gesehen, er kann damit etwas anfangen. 

Er sagt halt nicht nur, so muss es sein, sondern er weiß auch, auf dem Weg gibt es die und die Baustelle und ich weiß, das ist schwierig, da gehen wir jetzt so und so ran. Also, da habe ich mich auf jeden Fall immer verstanden gefühlt.

Was hat sich durch das Coaching verbessert oder weiterentwickelt?

Wir haben vor allem Routinen entwickelt, also in dem Kreis der Vorgesetzten, also mich, meinen Assistenten und meine Vorarbeiter betreffend. Da ging es um Produktivität, 5S und Sauberkeit, das waren so die Hauptthemen, die sich verbessert haben. Qualität war natürlich auch ein Thema, aber das war vorher schon gut.

Da haben wir Routinen entwickelt, die für jeden zugeschnitten sind, in verschiedenen Intervallen. Und wir haben eine Runde entwickelt, morgens zur Frühbesprechung in dem Vorgesetzten-Team, wo wir uns auch gegenseitig abholen.

Es hat sich auch verbessert, dass es nicht mehr so viel Doppelarbeit gibt. Früher wurde ein Thema in die Runde geworfen und jeder hat das Thema bearbeitet, jeder in eine andere Richtung. 

Und jetzt gibt es eben klare Zuständigkeiten und wir vereinbaren dann einen festen Termin, zu dem das fertig sein soll.  Also mehr Verlässlichkeit und nicht einfach, ja, ich mache das und sag zu allem ja und dann wird davon gar nichts fertig.

Also es ist heute besser, dass wir Verantwortlichkeiten geklärt haben und dass Aufgaben zu einem Termin auch fertig werden. Dass wir jetzt zusammen besser arbeiten; es ist noch nicht perfekt, aber es ist auch viel besser als vorher.

Und die Kommunikation ist schon besser, auch untereinander, wie man miteinander arbeitet. Aber es bleibt schon das größte Thema, es ist noch nicht weg.

Er hat uns schon vorangebracht, aber Kommunikation ist nicht leicht, das merken wir auch immer wieder.

Gab es Aspekte des Coaching, das Ihnen besonders gefallen hat?

Zum einen das mit den Rollenspielen, das ich eben schon mal angesprochen habe, wo er die verschiedenen Mitarbeiter gespielt hat.

Er hat mit mir auch Übungen dazu gemacht, wie ich meine innere Haltung kontrollieren kann. Das fand ich auch richtig gut, also wie ich die innere Stimmung erzeugen kann. 

Ich fand es auch gut, dass er direkt in bestimmten Gesprächen mit drin war. Auch mal in schwierigen Gesprächen mit Mitarbeitern und dann konnte er mir eben auch spiegeln, wie ich auf ihn gewirkt habe und wie er wahrgenommen hat, wie andere auf mich reagiert haben.

Was ich vielleicht nicht gesehen habe, konnte er dann beobachten; was da passiert war und konnte mir das später auch spiegeln.

Wie fanden Sie den generellen Ablauf des Coaching?

Sehr gut, also sehr individuell; von sehr anstrengend am Anfang bis hin zu einem Gefühl, dass man auch Spaß hat da dran.

Also am Anfang hat es mich schon sehr gestresst, aber ich habe trotzdem gesehen, wo es hingehen soll und das würde ich immer wieder so machen - keine Blaupausen

Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen des Coaching?

Sehr! Also das geht natürlich Hand in Hand mit diesem ganzen Projektthema, weil sich die Abteilungsleistung so verbessert hat, wie es sein soll. 

Auf mich bezogen, dass ich sehr viel gelassener mit jedem Thema umgehen kann, damit mich nicht jede mittlere Katastrophe aus der Bahn wirft und hier dann alle hektisch losrennen.

Das kriegen wir schon besser hin und ich finde auch, dass ich in meiner Position gestärkt bin und dann eher auch einen kühlen Kopf bewahren kann. Und das versuche ich jetzt auch auf die anderen zu übertragen, also meine nächsten Mitarbeiter.

Wie hat sich das Coaching auf Ihre Arbeit oder auf Ihr Leben ausgewirkt?

Es geht, also, er hat schon viel durchschaut, da hat man auch nicht nur über die Arbeit geredet. Also es passt zu dem davor, wo ich mir denke, dass ich mich besser fühle. 

Aber was ich auf jeden Fall gelernt habe ist, dass wir auch mehr für die Themen, die wir umsetzen wollen, mehr Werbung machen.

Also viel mehr dem Thema hinterhergehen, also: habt ihr eigentlich den Sinn verstanden, warum wir das ändern wollen? Und nicht nur: Das hier ist jetzt neu und dann noch einen Satz. Dann sind halt sehr viele oder die Hälfte der Mitarbeiter dagegen.

Da arbeiten wir jetzt mehr darauf hin, dass wir mehr Verständnis erzeugen. Und was ganz wichtig ist, das hat er mir ja relativ früh klargemacht, dass von Ebene zu Ebene hoch delegiert wird.

Also da kommt ein Mitarbeiter mit einem Problem zum Vorarbeiter und fragt, was soll ich machen, der kommt zu mir; was soll ich machen? Ich hatte eine Lösung, habe dann gesagt, ja, so machen wir es. Und da hat er halt auch gesagt, am Ende landet jedes zweite Problem bei mir. 

Und das klappt jetzt deutlich besser, dass wir das wieder runter delegieren und einfach unser Gegenüber mitdenken lassen.

Und nicht immer nur, ja, was soll ich denn machen? Da können wir halt jetzt auch gemeinsam schauen, was würde der Mitarbeiter denn machen. Denn dann ist die Akzeptanz des Teams auch in der Regel deutlich höher.

Würden Sie Jochen weiterempfehlen?

Ja, auf jeden Fall, also ich bin sehr gut mit ihm zurechtgekommen. Und es hat sich halt auch gelohnt, deswegen auf jeden Fall! 

Man muss allerdings damit zurechtkommen, dass er sehr direkt ist. Also er sagt einem auch ins Gesicht, wenn das gerade scheiße war, was man gemacht hat. 

Ich bin sehr glücklich damit, aber ich weiß, dass es Leute gibt, die damit vielleicht ihre Schwierigkeiten haben. Es sollte halt auch persönlich passen.

 

(Wörtliches Interview mit einer Head of Production)