"Flexibilität" und "Verantwortung" als Schwerpunkte in dem RKW Arbeitskreis Arbeitsorganisation

RKW Arbeitskreis Fertigungsorganisation in Baden-Württemberg

Mit der Aufgabenstellung von Prof. Maisch, sowohl einen Vortrag, als auch eine Gruppenübung zu den aktuellen Herausforderungen in dem Produktionsmanagement aufzubauen, konnte ich meine praktischen Erfahrungen (Führungskraft, Interim Manager und Berater) zur Verfügung stellen.

Das war gar nicht so einfach, denn in der Vergangenheit gab es ein-zwei Problemstellungen, Themen, die die Firmen als Herausforderung gesehen haben. 

Die Diesel-Affäre wirft weiterhin ihre Schatten auf die gesamte OEM-Zulieferindustrie und dem Maschinenbau. Es ist nicht nur ein Thema, es sind richtig viele Aufgabenstellungen, die die Unternehmen jetzt in den Griff bekommen müssen. Und dann Corona, mit dem wir lernen müssen zu leben. Die Themen heute sind breit gefächert, alle miteinander verknüpft und voneinander abhängig. 

Die Prozess-Sicht, das prozessuale Führen, das prozessuale Shopfloormanagement und Controlling sind wichtiger als jemals zuvor.

 

Was waren die zwei wichtigsten Wörter in dem Arbeitskreis,
die immer wieder im Gespräch waren und diskutiert wurden?

  1. Flexibilität
  2. Verantwortung mit Konsequenz

Flexibilität beinhaltet den Gedanken und auch das Wirken bis auf einen Punkt hin. Bedeutet, dass die Flexibilität in allen Bereichen (direkt + indirekt) konsequent umgesetzt werden muss, damit dem heute flexiblen Kundenverhalten (Liefermengen, Zeitpunkte, Stückzahl, Varianten, Aftersales, ...) Antworten entgegengesetzt werden. Entweder richtig oder gar nicht, denn der Markt mit seinen Kunden hat sich verändert.

Genauso bedeutet konsequentes Führen, dass alle Elemente genutzt werden in den Führungsprozessen. Eine wiederholte bewusste Abweichung von Vorgaben/Regeln muss Konsequenzen haben, denn der Preis für die Führungskraft sie so aus: man wird nicht ernst genommen, und zwar von allen!

Die Verantwortung wird mehr denn jäh von allen Mitarbeitern und Führungskräften gebraucht und aus den Prozessen herausgefordert. Entgegen den ganzen detaillierten und umfangreichen Stellenbeschreibungen und Inhaltsbeschreibung kommt die Beschreibung der Verantwortung viel zu kurz. Die Verantwortung und damit verbunden der Verantwortungsbereich* beinhaltet alle Personen, Prozesse und Infrastrukturen mit allen rechtlichen Belangen und Unternehmensvorgaben.

Die weitere Unterlage zu dem Arbeitskreis finden Sie unter: das Produktionsmanagement in der aktuellen Situation

 

Organisation und Ablauf

In dem Arbeitskreis gibt es einen Input-Vortrag von rund 1-1,5h und danach geht es in die Gruppenarbeit. Dieses Mal war der Arbeitskreis wieder digital über Teams, das RKW hat hier vollen Support gegeben, was richtig gut war.

Die Herausforderung einen digitalen Vortrag und Workshop abzuhalten, dem musste ich mich stellen. Am Anfang waren rund 1⁄3 mit Bild und Ton dabei, der Rest nur als stille Teilnehmer. Als dann die Gruppenübungen gestartet wurde, sind die aktiven dabeigeblieben. 

Betrachtet wurden die Einflüsse von außen nach innen (Zwiebelschalen-Modell) mit einem Nachhalten der Ergebnisse.
Die Gruppenaufgaben haben darauf aufgebaut und vertieft.

Agenda:

  • Treiber und Anforderungen von außen auf ein Unternehmen
  • Die Wirkung auf ein Unternehmen
  • Bedeutung für den Vertrieb
  • Bedeutung für die Fertigungssteuerung
  • Bedeutung für die Zusammenarbeit
  • Bedeutung für die Rollen und Führung
  • Konsequenz in der Führung in der heutigen Zeit
  • Bedeutung für die Steuerung von ganz oben bis zum Shopfloormanagement
  • Bedeutung für das Controlling/Ergebnis

 

Was war mein Experiment im interaktiven Dialog in der Gruppenübung?

Mit einem Teams-Account habe ich zwei PCs genutzt
Auf dem einen habe ich meine Präsentation gesehen inkl. aller Teilnehmer, auf dem anderen habe ich mit meinem Stift auf dem Touchpad mitgeschrieben und gemalt, wie mit einem Whiteboard

Das Ergebnis hat mich sehr gefreut, denn wir hatten eine sehr rege Diskussion und Austausch zu den Fragen.
Der Mehrwert ist aus meiner Sicht über das Live-Mitschreiben und Kommentieren deutlich unterstützt worden.

Kleh. Consulting & Solutions

 

*Kleines Beispiel aus einer meiner Führungssituationen:

Ich: Wofür bist du (Abteilungsleiter) verantwortlich?
Antwort: für die Mitarbeiter
Ich: und für alles was da drumherum ist, die Rohre, Leitungen, Infrastruktur, einfach alles.
Antwort: ernst jetzt?
Ich: JA

(Auszug aus einem Gespräch in der Fabrik des Jahres)
Und wer glaubt, das ist selten, der hat noch nicht genau hingeschaut und gehört.

20210429Kleh_RKW-BW_Produktionsmanagement_gesamt.pdf
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